Instagram und der Shadowban

Hallo meine Lieben,

 

so viele Nachrichten erreichten mich in den letzten 24 Stunden und so viele Mitleidenden haben sich zu dem Thema von heute früh geäußert. Ja, es hat einige Grammer erwischt und man kann bisher nicht sagen, wie lange der Spuk noch anhält und wen es noch in den Bann ziehen wird. Oft merkt man es auch nicht gleich und man registriert nur in sporadischen Abständen eine Einbuße in der Statistik, welche zu Beginn der Einführung der sogenannten Businessaccounts auch extrem sinnvoll erschien, denn so hatte man immer einen groben Überblick was man mit den eigenen Post erreicht und vor allem wen man erreicht aka. Reichweite . Für Kooperationen war dieser Einblick  wunderbar und man konnte sich anhand der Zahlen auch selbst berechnen, wie viel wert man ist. Klar, Interaktionen im Allgemeinen sind unbezahlbar - ebenso die Zeit und die Mühe, die Liebe und die Kraft die man investiert, sind in Zahlen gar nicht wiederzugeben oder ab- bzw aufzuwägen. Dennoch schien diese Statistik eine Bereicherung für alle Blogger zu sein. Die Zeit verstrich und es wirkte auch alles so, als sei mit dem eigenem Feed alles töffte. Beiträge werden geschrieben, veröffentlicht und auch nicht gelöscht. Abonnenten wachsen und sinken - das Übliche eben wenn man ein Teil des sozialen Netzwerkes ist. Aber schaut man sich die Statistiken genauer an, fällt einem auf dass die Interaktionen eingeschränkt sind, sowie der Rattenschwanz der daran hängt minimiert sich enorm. Beiträge werden nur noch von den eigenen Fololwern gesehen und interagiert, ein Wachstum der Reichweite ist somit so gut wie unmöglich.

Viele haben mich über Instagram gefragt : Hey wie hast du das herausgefunden dass Du betroffen bist ?

Ja, ich habe es nicht direkt herausgefunden. meine Vermutung war seit einiger Zeit da, aber durch jemand drittes, der auf meinen Post " angewiesen " war, mir selbst aber nicht folgte , wurde diese bestätigt. Diverse Links gratulierten mir zwar nach Eingabe meiner URL nicht betroffen zu sein, aber die Realität sah anders aus. Wie gesagt, ich wurde angeschrieben wieso alle Beiträge sichtbar seien, nur meiner nicht auflaufen würde. Also nicht so dass es irgendwo am Ende der Timeline zu finden sei, wie Instagram den Algorithmus ja beschrieb, nein meine Lieben : der Beitrag war ÜBERHAUPT nicht aufzufinden. Im ersten Moment checkte ich selbst " die Aussage " und fand meinen Post. Mein Mann versuchte es ebenfalls, stieß auf meine Beiträge und auch alle die mir folgten sahen meine Posts. Also winkte ich dies ab und gab die Hashtags neu ein. Leider ohne Erfolg. Weitere User informierten mich über den " Ghost - Post " und ich nahm die andere Variante in Augenschein und bat einige meiner Vertrauten mir zu entfogen, etwas zu warten und erneut die Hashtags einzugeben - und tataaaaa, ich war weg. Es gab mich nicht. Nicht mal ansatzweise , nicht mal ganz unten in der Timeline. Tatsächlich war ich wie vom Instaboden verschluckt. Meine Augen füllten sich mit Tränen und ich versuchte das zu retten, was noch da war: nicht meinen Account, denn da sitzt Instagram am längeren Hebel. Nein, meine Motivation - meine Kraft und meinen Willen, es dennoch zu schaffen alles gerade zu biegen. Ich las mich in diverse Einträge des Internets ein, telefonierte viel und bat einige Bekannte mit Know - how im IT - Bereich mir zu helfen. Die Socialnetworkplattform streitet offiziell das #shadowbanning ab, Äußerungen hierzu gibt es in Form einer Standartmail aus dem Hause Instagram : " Einige Nutzer können Schwierigkeiten haben, Posts zu finden, wenn sie Hashtags verwenden. Wir arbeiten daran das Problem zu lösen "

Dass es sich hierbei aber um kein Problem mehr handelt, sondern meiner Meinung nach einer gerissenen Taktik, liegt im Auge des Betrachters. Dass der eigene Account praktisch unsichtbar für Suchende wird , sowie Posts für neues Publikum stark limitiert werden, entspricht wohl eher einer Katastrophe anstatt einem " Problem ".Gerade kleine Accounts ( dazu zählt alles unter 10k ) können so Schwierigkeiten bekommen, ein neues Publikum aufzubauen - sich zu etablieren und zu wachsen. Große Feeds bekommen Einbußen der Likes zu spüren, deren den eigenen Wert bei Kooperationen drastisch minimiert. Also uns alle - egal ob groß oder klein - wir können einpacken. Für wie lange ? Das ist ungewiss, denn wie gesagt ein direktes Statement gibt es von Seiten der Plattform nicht.

Ich selbst habe folgende Dinge fabriziert:

1. ich habe meine Aktivität extrem eingeschränkt. Heisst ? Keine Likes, keine Kommentare , keine Uploads ! Gucken, nicht anfassen - mehr nicht.

2. ich habe gefühlte drölftausend Nachrichten an den Support gesandt , sowohl im Raster " Feedback", als auch in dem, welches mit " ein Problem melden" deklariert ist. Dies passierte abwechselnd von meinem Instagram - Account als auch von meinem Facebookprofil.

3. Ich habe Freunde und Bekannte, Menschen die mir folgen oder denen ich folge gebeten, ebenso den Support anzuschreiben und denen klar zu machen : KONFETTIWUNDER ist ein echtes Mitglied. Kein Spam, kein Roboter , keine maschinell geführte App. Nein, eine Person aus Fleisch und Blut, die einfach ein Teil der Community sein möchte.

4. Löschen der Beiträge mit Hahstags die evtl auf der Blacklist stehen könnten.

Hierzu ist leider zu sagen, dass sich die Liste nie öffentlich gezeigt hat, dass sie erweitert und regelmäßig von Instgram verändert wird. Eine genaue Anleitung und Hinweise, welche Hashtags verrufen sind, gibt es nicht. daher arbeite ich nun alle meine gefühlten eine Million Bilder durch und lösche soweit wie möglich sämtliche Beiträge bzw. die Hashtags unter den Bildern.

5. Ich warte 48 Stunden mit meiner Abstinenz und kontaktiere regelmäßig den Support. Freundlich aber bestimmend, obwohl ich zugeben muss, ein oder zwei Nachrichten mit Ausdrücken verfasst zuhaben, welche ich hier sicher zensieren müsste.

6. Ich informiere weitgehend meine Follower und Kooperationspartner über den Zustand.

7. ich ändere mein Passwort und erneuere meine Biografie , vermeide hierbei eingefügte Schriftarten.

8. ich stelle meinen Businessaccount auf einen "normalen" Account um , denn leider ergaben diverse Recherchen dass es sich hauptsächlich um Businessprofile handle, die vom " Cyber - Angriff" ( das Wort hört sich schön kriminell und gefährlich an, das mag ich ) in Form von banning betroffen sind.

9. ich orientiere mich an den inoffiziellen Vorgaben von Instagram ( keine hashtags, maximal 60 likes pro Tag, nicht mehr als 60 Kommentare innerhalb 24 Stunden , (un-)following , wobei ich da eh kein Fan bin, vermeide ich komplett. Ach und hashtags nicht über copy /paste einfügen , sondern manuell eintragen 😏

10. Storybeiträge ohne Hashtags aber dafür mit Verlinkung des Standortes ( so bekommt man wenigstens etwas Aufmerksamkeit ausserhalb der eignen Followerleiste ) .

11. Zugriffe von anderen Apps verweigere ich sämtliche Berechtigungen.

12. ich habe meinen Account als gehacked gemeldet.

Ja krasse Sache, soweit war es gestern. Ich habe dem Support mitgeteilt, ein Dritter hätte sich Zugriff auf mein Profil geschafft und ich musste mich ausweisen. Heißt, ein Bild von mir, inklusive eines weißen Blattes mit einem bestimmten Zahlencode und meinem Namen versehen, in beiden Händen deutlich haltend und nicht zu dunkel oder zu hell abgelichtet, wurde an die Kontaktadresse gesandt. Ja wenn man das so liest, klingt das nach dem perfekten Selfie. War es aber nicht, deswegen füge ich es als Beispiel auch nicht ein. Allein die Erinnerung an das Foto lässt mir den Schauer über den Rücken laufen ** lach **.

Jedenfalls habe ich dieses perfekte #nicht Selfie an die Adresse geschickt, wenige Stunden später erfolgte eine Antwort dass mein Konto wieder zugänglich sei.

Puh, aber gebracht hatte es meiner Meinung nach nicht viel. Aber zumindest haben sie gesehen. Huch, Madame ist ja doch ne echte Person. Nicht die Schönste, aber zumindest echt .

Und nun ? Nun warte ich noch ein paar Tage ( ich überschreite absichtlich die 48 Stunden ) und schreibe weiterhin fleißig Supportnachrichten. Ende der Woche folgt ein Post meinerseits, denn nach wie vor habe ich auch Verpflichtungen gegenüber Partner , welche ich erfüllen muss und möchte - da kann mir auch kein Instagram den Gar ausmachen. Auch wenn die Beiträge eventuell ins Nirvana geschickt werden, einen Vorteil hat die Aktion : ich habe einen Blog und viele wunderbare Nachrichten von meiner Community erhalten. Nachrichten die mich wissen lassen haben : wir sind ein Team. Unabhängig von Zahlen, Statistiken oder Sprache : wir halten zusammen, helfen einander und bauen mit den Steinen die uns in den Weg gelegt werden, unser eigenes Socialnetwork - Schloss. Eins mit viel Glitzer, einem bunten Regenbogen und an den Wänden drapieren wir alle Bilder der Feeds, die ebenfalls vom shadowban betroffen sind. Haltet die Ohren steif, gebt nicht auf und nutzt die Zeit der Pause für Dinge aus der realen Welt. 

Und nebenbei möchte ich nochmal betonen, dass ich nach wie vor präsent bin - ich schaue, lese und freue mich mit meiner Community. Nur weil ich keine Herzen verteile, keine netten Worte kundgebe unter Eure Bilder oder eben wie " verschwunden " bin - ich bin da, näher als ihr denkt und bald habt ihr mich wieder. Versprochen

 

 

Ich sende Euch unendlich viele Küsse

 

Eure Chrissy